Schloss Peterhof in Peterhof

Schloss Peterhof in St. Petersburg

Das Schloss Peterhof wurde auf Geheiß des Zaren errichtet. Dieser begeisterte sich seit der Rückkehr von seiner langjährigen Reise durch Europa für die westliche Handwerkskunst. So wundert es nicht, dass sowohl der große Palast als auch die Parkanlage im zeitgemäßen barocken Stil gehalten sind. Zu Fuße des Palastes liegt die Große Grotte, eingerahmt von der Großen Kaskade. Den weitläufigen Barockpark zieren zahlreiche Kanäle und Teiche, die der Anlage eine besondere Eleganz verleihen. Die mit vergoldeten Skulpturen, Basreliefe und Vasen verzierte Große Kaskade ist ein wahrer Touristenmagnet. Inmitten von 138 Wasserstrahlen erhebt sich das Kernstück des imposanten Wasserspiels: die Samson-Fontäne. Der antike Held aus vergoldetem Blei bezwingt den König der Tiere, er reißt dem Löwen das Maul auf. Der glorreiche Sieg des biblischen Muskelmanns symbolisiert die militärische Überlegenheit Russlands gegenüber Schweden in der Schlacht bei Poltawa. Der imposante Springbrunnen ist nur eines der vielen Wasserspiele, die die weitläufige Parkanlage beherbergt. Das Besondere: Alle Fontänen kommen ganz ohne Pumpe aus. Verantwortlich dafür ist das vom Zaren und seinem Spezialisten-Team entwickelte System, das sich aus unterirdischen Wasserquellen speist. Noch heute funktionieren die Fontänen mit der alten Technik. Insgesamt vier Wasserkaskaden und 150 Fontänen zieren den Park von Peterhof.

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Königliche Wasserspiele im Schlosspark

Eine der zwei römischen Fontänen befindet sich in unmittelbarer Nähe des kleinen Schlosses Monplaisir. Dieses wurde um 1720 vom preußischen Architekten Johann Friedrich Braunstein entworfen. Zu seinen Füßen befindet sich die Schachbrett-Kaskade, deren Ostseite fünf Figuren der antiken Mythologie zieren: Andromeda, Flora, Jupiter, Neptun und die Priesterin. Auf der Westseite präsentieren sich neben Pluto und Pompona auch der anmutige Adonis, Ceres und der römische Gott des Feuers Vulkan. Den Eingang in die obere Grotte bewachen drei bunte chinesische Drachen. Den mystischen Wasserspeiern verdankt die Kaskade ihren früheren Namen: die Drachen-Kaskade. Entworfen wurde die imposante Kaskade vom italienischen Architekten Niccolo Michetti. Dieser fungierte auch für viele weitere im Park befindliche Fontänen als Ideengeber. Die Umsetzung der Baupläne übernahm der russische Architekt Michail Semzov.

Fontänen vom Goldenen Berg

1720 entwarf Michetti zudem die Löwen-Kaskade, deren Errichtung erst im Jahre 1801 erfolgen konnte. Dies übernahm der russische Architekt Andrey Vronihin. Ihren Platz fand die eindrucksvolle Löwen-Kaskade zwischen der Birken- und der Marly-Allee. Insgesamt 14 acht Meter hohe Kolonnen erheben sich vom Granitsockel. Zwischen ihnen: flache Schalen aus weißem Marmor, die der Komposition eine besondere Eleganz verleihen. Mit ihrer klaren architektonischen Linienführung erinnert die Löwen-Kaskade unweigerlich an einen griechischen Pavillon. Die Statuenwelt beschränkt sich auf eine Nymphe im Zentrum des Wasserspiels und zwei Löwen-Figuren aus Bronze. Ihnen verdankt die Kaskade ihren Namen.

Drachen-Kaskade von Peterhof

Ein weiteres architektonisches Highlight bildet der Goldene Berg, auch Goldberg-Kaskade genannt. Diese wurde aufgrund ihrer Nähe zum Lustschloss Marly im westlichen Teil des Unteren Parks früher als Marly-Kaskade bezeichnet. Die weißen Marmorstufen und die mit vergoldeten Kupferblättern versehenen Stufenvorderseiten lassen die Kaskade besonders prunkvoll erscheinen. Am Kopf der Kaskade befindet sich der römische Meeresgott Neptun. Umgeben von Triton und dem Weingott Bacchus blickt der steinerne Herrscher der Meere siegessicher in die Ferne. Die Seiten der Kaskade zieren Marmorplastiken aus dem frühen 18. Jahrhundert, die allesamt von der Hand großer Meister ihrer Zeit wie Baratta und Zorzoni stammen. Den Beckenrand schmücken vier vergoldete Tritonen. Auch für dieses prachtvolle Wasserspiel zeichnet sich der Architekt Michetti verantwortlich. 1732 wurde der Entwurf des Goldenen Berges von Semzov verwirklicht.

Löwen-Kaskade von Schloss Peterhof

Wasserspaß so weit das Auge reicht

Regenschirm-Fontäne

Einer großen Beliebtheit erfreuen sich vor allem die zahlreichen Scherzfontänen in der Nähe von Monplaisir. Wie der Name des Lustschlosses bereits verrät, sorgen diese seit jeher für erfrischend spritziges Vergnügen. Eine der insgesamt fünf petrinischen Scherzfontänen trägt den Namen Regenschirm. Bei diesem Wasserspiel handelt es sich um eine massive Säule, die von einer Bank umgeben wird. Darüber befindet sich ein Schirm mit sage und schreibe 164 Röhrchen. Setzt sich ein Besucher auf die Bank unter dem vermeintlich schützenden Schirm, nehmen die kleinen Öffnungen ihre Arbeit auf. Auf diese Weise entsteht eine Wasserwand, die die Besucher für eine kurze Zeit gefangen hält. Den Regenschirm entwarf der russisch-deutsche Architekt Franz Breuer im Jahr 1796. In den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts erhielt der Springbrunnen einen neuen Anstrich, so besaß er bis zu seiner Restauration im Jahr 1949 die Gestalt eines Fliegenpilzes. Unter den Einwohnern Petersburgs ist er daher auch als der kleine Pilz bekannt. Für eine überraschende Abkühlung sorgt auch die Weiße Bank. Beim Versuch, sich der Sitzbank zu nähern, speien die auf der Rückenlehne befindlichen Maskaronen Wasser in Richtung der neugierigen Besucher. Zeitgleich schießen weitere Wasserstrahlen aus dem Steinboden vor der Bank. Peter der Große soll sich einen Spaß daraus gemacht, die aufwendig zurechtgemachten Damen dabei zu beobachten, wie sie von vielen Wasserstrahlen überrascht wurden. Auch auf dem Wasserweg, unter der Eiche und inmitten von Tannen steht alles im Zeichen der spritzigen Erfrischung.



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